Dato: 4. maj 1868
Fra: H.C. Andersen   Til: Johannes Kneppelhout
Sprog: tysk.

Lieber Hr van Kneppelhout!

Amsterdam 4 April 1868 [fejldatering, skal være 4. maj]

Sie haben mir gestern mit Ihrem Brief sehr erfreut! schon vor mehr als ein Jahr habe ich an Sie geschrieben, adressirt nach Leiden, der Brief ist gewiß nie in Ihren Händen gekommen, ich [overstr: hörte darum] wuste nicht Ihre Aufenthalt. Wie habe ich oft at Sie und Ihre edle Frau Gemalinn gedacht, und da ich vorigesmal [overstr: zweimal] in Paris bei der Ausstellung Wochen [verbrach rettet til] verweilte, hofte ich immer dort auf eine Begegnung; aber es geschah nicht. Jetzt bin ich wieder, aber nur fur einige Wochen auf Reise nach Frankreich und der / Schweiz. Ich habe in Arnheim übernachtet, war in Ihrer Nähe, aber ich wuste nicht den Nahme Ihres Schloßes, noch weniger ob Sie dort wäre, und reiste gleich nach Amsterdam. Donnerstag Morgen muß ich fort, kan leider dieses Mal nicht Ihre freundliche Einladung annehmen, die Zeit fur mich ist gar zu kurz; [overstr: Sie] sonst wurde ich sehr glucklich gewesen bei Ihnen einige Tage zu verweilen.

Sie und Ihre Frau Gemalinn kommen nach Kopenhagen in Juli, ich hoffe in der Stadt zu sein aber darf es jetzt leider nicht [overstr: ganz] gewiß sagen. Ich freue mich daß die gnädige Frau studiert die dänische Sprache, die kan für eine Holländerinn nicht schwer sein; Hr Brandts kleine Tochter Sara hat die Aussprache sehr schnell gelernt; noch in diesem Jahre kam hieher ein junger Dane [Wihelm] Boye, / sein verstorbene Vater var Predicher und beliebte Dichter; [Tilføjet langs kanten: Möchten Sie etwas mehr wissen wollen von dem jungen Däne, dann schreiben Sie an Herrn Brandt.] der junge Mann hat mit die kleine Sara gelesen, die Studien sind [overstr: schon] zu Ende und er geht [overstr: jetzt] schon diesen Monat wieder zurück nach Kopenhagen. Es fält mir so im Feder, er konnte in kurzer Zeit einen guten Lehrer sein, aber nehmen Sie kein Notitz [overstr: das von meine Worte, ich hab] davon, ich habe kein Wort an dem jungen Freund gesagt; Sonst in Kopenhagen kommen Sie sehr gut fort mit Fransösisch und Deutsch, weniger leicht geht es in Schweden. Ich hoffe und wünsche, daß wir uns in Dänemark wiedersehen. Mein ehrfurchtsvolle, herzliche Gruß an die gnadige Frau!

Ihr dankbare Freund

H. C. Andersen.

Tekst fra: Solveig Brunholm (microfilmscan 14, 681-83)