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Dato: 7. august 1838
Fra: Ignaz Franz Castelli   Til: H.C. Andersen
Sprog: tysk.

Wien, den 7. August 1838

Mein sehr werther Freund!

Ich benutze die Gelegenheit, da Busch nach seinem Vaterlande zurückkehrt, um Ihnen meinen innigen Dank für Ihr mir übersandtes neuestes Werk "Ein Geiger" darzubringen. Es thut mir herzilch wohl zu sehen, daß Sie sich meiner noch manchmal erinnern. Auch mir schwebt Ihre Gestalt noch oft vor, und das Märchen vom Stiefmütterchen fällt mir immer ein, wenn ich solches Blümchen in meinem Garten blühen sehe.

Der Geiger ist eigentlich nur eine Zusammenstellung aus Fragmenten aus Ihrem eigenen Leben. Er hat mich lebhaft interessiert, so wie Ihre beigefügte kurze Biographie. Aus dem armen Dänenknaben ist ein tüchtiger Mann geworden. Glück auf, liber Freund! Nur unverzagt vorwärts; das Ziel will nicht erschlichen, nicht erkauft, nicht erbetttelt, es will erobert, durch Kämpfe siegreich erobert sein; Sie sind der Mann dazu, und Ihre Werke haben sich auch schon in Deutschland Bahn gebrochen. Erst vor wenigen Tagen hat mir Grillparzer gesagt, daß ihm Ihre vorletzter Roman sehr wohl gefallen habe; er äußerte den Wunsch, auch Ihren Geiger zu lesen, den ich ihm jetzt geliehen habe.

Sie haben darin, unter einigen etwas mysteriösen Beigaben, auch meiner freundlich gedacht, wofür ich Ihnen ebenfalls dankbar bin. Wenn Sie einmal wieder einige Gedichte oder vielleicht eiene kleine Novelle von eingen Bogen haben, so senden Sie mir selbe für meinen Almanach; "Hüldigung der Frauen"; Sie würden mich und meine Leser dadurch sehr verbinden.

Leben Sie wohl, mein hochvereherter Freund, mit dem Herzen, das in den meinigen gleichen Klang gefunden hat. Mögen Ihen Poesie und Leben gleich leicht werden und Sie manchmal gedenken

Ihres wahren und warmen Freundes

Castelli

Mein Gärtchen grüßt Sie.

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