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Dato: 26. april 1874
Fra: H.C. Andersen   Til: Josephine Kaulbach
Sprog: tysk.

Kopenhagen, 26. April 1874

Liebe, teure Frau Kaulbach! In Iherm ersten tiefen Schmerz über den Tod des gesegneten Ehemanns wollte ich nicht schreiben. Gott midert selbst die schweerste Prüfung, zu ihm hoffe ich, daß Ihre Schmerz jetzt milder ist, daher schreibe ich erst jetzt. Es kam so unerwartet, daß der herrliche treue Freund, der große Meister, gestorben sei; die Nachricht wurde mit tiefer, wehmütiger Teilnahme empfangen. Ich hatte so sicher gehofft, noch einmal seine Hand zu drücken, die edle, liebe Frau Kaulbach, die Kinder und Verwandte wiederzusehen. Sie waren so freundlich, mir eine Heimat in Ihrem Hause anzubieten, wenn ich nächstes Mal nach München komme. Ach! alles irdisches Schönes, Gutes und Glückliches verschwindet. Diesen Sommer hätte ich doch nicht München erreicht, ich bin noch krank. Achtzen Monate bin ich im ganzen leidend gewesen, besonders als ich vorigen Sommer, von München aus, Kopenhagen erreichte. Die meiste Zeit habe ich seitdem in meinem Ximmer zugebracht, jetzt bin ich etwas besser; die Ärzte meinen, daß der Sommer meine Besserung fördern wird. Ich werde vielleicht meine Freunde wiedersehen, ihn aber, unsern edlen, herrlichen Freund Kaulbach, werde ich auf dieser Erde nicht wiedersehen!

Gott stärke Sie in Ihrer großen Trauer, er segne Sie für all die Güte und Teilnahme, die Sie erwiesen haben

Ihrem dankbar ergebenen

H. Ch. Andersen

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