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Dato: 12. januar 1844
Fra: Conrad Rantzau-Breitenburg   Til: H.C. Andersen
Sprog: tysk.

Teurer Herr Andersen,

Sie müssen mir nicht zürnen, daß ich Ihnen jetzt erst meinen Dank fiir Ihren lieben Brief und die mir übersandten allerliebsten Abenteuer abstatte. Ich habe letztere mit dem größten Vergnügen gelesen und freue mich, daß alle deutschen Blätter und Zeitschriften, welche ich lese, Ihnen volle Gerechtigkeit widerfahren lassen. Fahren Sie fort, der lesenden Welt solche Geschenke zu machen. Wohl erkennt man den liebenswürdigen Gärtner an den Blumen, welche er erzieht. - Wenn einmal Ahasverus an das Licht tritt, so werde ich stolz sein, daß der Gärtner einige dieser Blumen hier gezogen hat. Ich hoffe, mein teurer Freund, ich sehe Sie im nächsten Sommer einmal wieder hier. Grüßen Sie bitte unsern lieben Thorvaldsen tausendmal und herzlich, wenn Sie ihn sehen, und besuchen Sie meine gute Schwester zuweilen, solange sie in Kopenhagen ist. Sie wird sich sehr freuen, Sie zu sehen. Von Ihren neuen Eventyr sind mir besonders die beiden ersten sehr lieb. Mage das angefangene Jahr Ihnen recht viel Glück und Freunde bringen. Wenn Sie bei der russischen Prinzeß angestellt zu werden wünschen, müssen Sie sich an die Landgräfin Charlotte wenden. Aber warum wollen Sie nicht lieber ein freier, unabhängiger Mann bleiben?

Glauben Sie mir, es ist ein köstlich Ding die Unabhängigkeit. Sie sind wie der Vogel in der Luft, und wo Sie singen, da liebt man Sie. Bleiben Sie so, lieber Andersen, und kommen Sie oft auch hier zu singen, denn Gott weiß es nur, wie lange ich Sie noch hören kann. In meinem Alter ist jedes neue Jahr ein Geschenk des Himmels. Aber bis einst der Hügel mich deckt, bleiben Sie mein Freund, wie ich mit wahrer Hochachtung von ganzem Herzen der Ihrige.

Breitenburg, den 12. Januar 1844

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