Dato: 4. juni 1844
Fra: H.C. Andersen   Til: Carolina, Lina von Eisendecher
Sprog: tysk.

Breitenburg 4 Juni 1844.

Heute kam Ihr lieben Brief, ich schreibe augenblichlich wieder; aber ich bin sehr traurig, alle meine Pläne sind hin, ich hatte mich so gefreut! Hatte ich es doch voraus gewußt, ich war dann von Kopenhagen ueber Stettin und Berlin gegangen, und ueber Oldenburg zu Haus, aber, wie gesagt, ich glaubte Sie wollte am Ende Juni nach Helgoland. Aber Sie sind nicht schuld dar an.

Es geht gar nicht mit das Arangiren, ich kann nicht auf die Rückreise meine Visit in Oldenburg abstaten; wenn ich komme nach Berlin bin ich nur ein Tag von Kopenhagen, man geht des Morgens ab und nächste Mitthag iß man in Kopenhagen, es ist nur eine kurze Reise, aber von Berlin weit länger nach Oldenburg, daß geht gar nicht! 0 wie traurig! Doch ich muß mit Ihnen und Ihrer lieben Gemal sprechen, darum, am meisten bin ich nach Deutschland und nicht nach Stockholm abgereist. Sontag den 9 Juni bin ich in Hamburg, wo ich verweile bis Mitwoch des Abends, schreiben Sie darum, sobald Sie diesen Brief gelesen haben, und sagen Sie mir Ihre Adresse in Bremen, wie es geht mit dem lieben Vater, wie es steht mit der Hochzeit und wenn Sie möglich nach Oldenburg gehen oder ob dieses steht im Dunklen; das Brief schicken Sie nach Hamburg an den Grafen Holck in das dänischen Posthaus, postrestante, aber so schnell wie möglich; ich komme dann glaube ich, den 14 oder 15 Juni nach Bremen, sind Sie schon abgereist da bin ich den Thag nachher in Oldenburg.

Grüsen Sie vielmahl den lieben Gemahl und die gute Mutter! Leben Sie recht wohl, ich sehne sehr nach das Wieder sehen.

Mit treuer Freundschaft Ihr innigst ergebener

H. C. Andersen.

E.s.

Treffen wir uns nur in Bremen, dann verweile ich da zwei Thage, gebe Gott daß Ihren lieben Vater so wohl ist daß Sie ein bißchen heiter sein müssen.

Tekst fra: Se tilknyttet bibliografipost