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Dato: 11. oktober 1844
Fra: Conrad Rantzau-Breitenburg   Til: H.C. Andersen
Sprog: tysk.

Breitenburg, den 11. Oktber 1844

Teuerster Herr Andersen,

Ihr Brief vom 15. September hat mir viele Freude gemacht, wie ein jeder Beweis Ihres Andenkens und Ihrer Freundschaft. Ich war beim Empfang desselben sehr unwohl und bin es noch, aber ich kann doch nicht länger anstehen, Ihnen zu danken, recht herzlich zu danken. Es freut mich, daß Ihr Aufenthalt auf Föhr Ihnen angenehm gewesen und daß er, wie ich hoffe, Ihnen für Ihr ganzes Leben von Nutzen sein wird. Wenn es Ihnen dann am Abend Ihres Lebens recht wohl geht, Sie auf Ihren Lorbeeren ruhen und ich nicht mehr sein werde, so denken Sie mit Liebe der Tage unserer Bekanntschaft und unseres Zusammenlebens. Daß die Herzogin und die liebenswürdigen Prinzessinnen meiner so gütig gedacht, freut mich recht sehr, wenn ich auch gleich einen Teil dieser Güte dem Umstande zuschreibe, daß sie Ihre Freundschaft für mich kannten und Ihnen gern etwas Angenehmes sagen wollten. Wenn Sie etwas über Ihren Aufenthalt auf Föhr und von dieser inreressanten Insel uud unserm liebenswürdigen Königspaar geschrieben haben werden, so lassen Sie es mich doch bald erfahren, damit ich es mir, wenn es gedruckt sein wird, anschaffen kann.

1m November erwarte ich meine Schwester. Ich war lange auf Rosdorf, wo die Stille und Ruhe mir sehr wohl tut. Ich fühle immer mehr, daß ich nicht mehr für diese Welt geeignet bin. Die letzten Jahre des Lebens verlangen eine Abgeschiedenheit, in der man nur mit der Natur und den Büchern lebt, bis der Himmel uns zu einer neuen schöneren Jugend ruft. Ihrer Aufgabe gemäß adressiere ich den Brief nach Kopenhagen, abzugeben bei dem würdigen Konferenzrat Collin, dem ich mich angelegentlichst empfehle,

Mit wahrer Hochachtung

und herzlicher Freundschaft Ihnen ganz ergeben

Ranrzau

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