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Dato: 8. februar 1845
Fra: Conrad Rantzau-Breitenburg   Til: H.C. Andersen
Sprog: tysk.

- Breitenburg, den 8. Februar 1845

Teuerster Herr_Andersen

Ich bin Ihnen herzlich dankbar für Ihren freundlichen Brief und die allerliebsten Märchen, welche Sie mir gesandt haben und die ich auf meinemLager, welches ich noch immer nicht verlassen kann, mit dem gr6Eten Vergnugen gelesen habe. Meine iiberstandene Operation, von der Sie unrerrichtet sein wollen, war allerdings sehr schmerzhaft, da man mir ein grofSes Stiick Fleisch aus meiner Lende herausschneiden mufSte. Auch das Unrerbinden der Blutadern und das Zunahen der bedeutenden Wunde war eben nicht angenehm, aber der Himmel hat mir Kraft gegeben, es mit heiterm Sinn zu überstehen, und mein Arzt hat es auch mit großer Geschicklichkeit vollbracht. Das lange Liegen ist indes sehr fatal, doch bin ich sehr glüccklich, eine Vorrichtung erfunden zu haben, um auch liegend schreiben zu können. Anfanglich mußte ich alle meine Briefe diktieren, was eine vertrauliche Korrespondenz sehr erschwert, daher ich auch lange gezögert, Ihren lieben Brief zu beantworten. Was Sie mir von Ihren freundschaftlichen Gesinnungen und der meiner Freunde in Kopenhagen sagen, ist mehr, als ich verdiene, was ich aber wahrhaft zu schätzen weiß und dankbar erkenne. Die Umgebungen von Breitenburg werden sehr geehrt sein, wenn Sie ihnen einen Platz in Ihrem neuen Roman geben wollen, aber dann, mein teurer Freund, müssen Sie dieselben noch genauer kennenlernen und mit den Schwalben und der Nachtigall wieder hierher kommen, um einige Zeit hier zu bleiben. Meine Schwester, die jetzt bei mir ist und bis zum Sommer wohl bleiben wird, grüßt bestens und würde sich sehr freuen, Sie hier zu sehen. 1m Sommer werde ich, fürchte ich, eine Badereise machen müssen, wozu ich gar keine Lust habe, was aber die Ärzte durchaus haben wollen und meine Gesundheit leider auch wohl sehr nötig macht. Ich habe indes noch nichts darüber entschieden und muß erst Urlaub vom Könige haben.

kh danke Ihnen recht sehr, daß Sie mir von den neuen Erscheinungen in der Literatur und auf dem Theater von Kopenhagen einige Nachricht geben. Mich interessiert alles, was dort vorgeht, und Sie sind der einzige meiner Korrespondenten, welcher mir von diesen Gegenständen in Kenntnis setzt. Es tut mir leid, daß das Papier nicht größer ist, um mich noch länger mit Ihnen zu unterhalten. Grüßen Sie alles, die meiner gedenken, und leben Sie wohl und glücklich.

Mit inniger Hochachtung

Ihnen ganz ergeben

Rantzau

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