Dato: 14. april 1845
Fra: Robert Schumann   Til: H.C. Andersen
Sprog: tysk.

Dresden, den 14ten April 1845.

Durch Gade sende ich Ihnen diesen Gruss; könnte ich doch selbst mit ihm nach dem Norden; aber die Schelle hält mich noch. In der Zeit, wo wir uns nicht sahen, mein verehrter Freund, ist es mir schlimm gegangen; ein schreckliches nervöses Leiden wollte nicht von mir weichen und noch bin ich nicht ganz genesen. Mit dem nahenden Frühling fülhle ich indess etwas Stärkung und hoffe noch mehr von ihm. Arbeiten konnte und durfte ich fast gar nicht; aber gedacht hab' ich viel, auch an unsere Glücksblume. Sie antworteten mir so frcundlich von Berlin aus, versprachen mir die Skizze mitzutheilen - darf ich Sie daran erinnern? Ist es vielleicht schon gedruckt erschienen? Und wie geht es Ihnen sonst? Haben Sie neue Mährchen, neue Gedichte? Winkt Spanien noch aus der Ferne? Können wir hoffen, Sie bald wieder in Deutschland zu begrüssen? Ein Zusammentreffen, wie das an dem Abend, wo Sie bei uns waren, - Dichter, Sängerin, Spielerin und Componist zusammen - wird es sobald wieder kommen? Kennen Sie das "Schifflein" von Uhland

- wann treffen wir an Einem Ort uns wieder?

Jener Abend wird mir unvergesslich sein.

Meine Frau grüsst Sie vielmals; sie hat mir wieder ein Mädchen gebracht vor 5 Wochen, unser drittes nun. Den Sommer bleiben wir im schönen Dresden. Gade hat eine neue Ouverture geschrieben, ein ganz geniales Stück. Die Dänen können stolz sein auf diesen prächtigen Musiker. Auch Helstedt ist sehr talentvoll.

Darf ich auf eine Antwort von Ihnen hoffen, vielleicht auch auf die Glücksblume? Schreiben Sie dann hieher nach Dresden! Könnte ich 1hnen sonst etwas thun in Deutschland, so machen Sie mich zu Ihrem Secretair; mit Freuden wär' ich's.

Ihr Sie hochverehrender

Robert Schumann.

Kennen Sie die Gedichte der Freiin von Droste-Hülshoff? sie scheinen mir höchst ausgezeichnet.

/

Herrn

Herrn Andersen

berühmter Dichter

in Copenhagen.

durch güte

des Hrn. Gade.

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