Dato: 25. november 1845
Fra: H.C. Andersen   Til: Carolina, Lina von Eisendecher
Sprog: tysk.

Hamburg 25 Nov: 1845

Lieber Frau von Eisendecher!

Vorgestern bin ich abgereist von» Grafenstein «; ich habe schönen Tagen verlebt bei d: herzogliche Familie; ich war da wenn ich sagen darf - wie ein Verwanter; des Morgens früh da ich abreiste kamen die jungen Prinzen zu mir um Lebewohl zu sagen, die Prinzessinnen waren beim Frühstück, und da ich schon saß im Wagen schickte die Herzoginn mir ein von ihren seidenen Manteln daß ich nicht friehrn sollte; sie standen alle am Balkon-Fenster, die Tücher weheten Lebewohl und so fuhr ich durch die Wälder, ueber die Heide, auf den Eisenbahn, und da ich kam nach Hamburg fand ich Briefe vom Hause, gute Nachrichten - schöne Nachrichten, auch aus England, der Geiger ist so auserordenlich wohl aufgenommen, gar zu hoch gestellt, im »Blätter der Börsenhalle« stand gestern ein hübsches Gedicht von mir; ich reise wie ein Prinz! ach mein Gott, warum soll ich so viele Gutes haben, und hundert Leute gehen traurig herum! ich bin gar zu glücklich, aber danckbar, innig dem lieben Gott danckbar; ich fliege jetz nach Oldenburg, meine »zweite Heimath«, haben Sie einmal geschrieben, Sie wollen daß ich es so betrachten sollen; gegen 14 Tagen will ich da verweilen, wollen Sie und der liebe Herr von Eisendecher mich so lange behalten, ich bringe neue Mährchen in Deutsch, mit; Speckter hat wundervolle Bilder dazu gemacht. Freitag oder Sonabend komme ich mit d: Bremer Post nach Oldenburg und fahre augenblicklich im Reisekleidung nach den Gartenstraßen; leben Sie wohl und heiter bis Wiedersehen, Ihre und d: liebe Herr Gemahl treu ergebener

Freund H. C. Andersen.

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