Berlin , 6. Januar 1846
Hochgeehrter Herr Andersen! Erlauben Sie, daß ich zuförderst mein herzliches Bedauern ausspreche, gestern nicht zu Hause gewesen zu seyn, als Sie mir die Ehre erzeigen wollten, mich noch ein mal zu besuchen. Sollte ich Sie vor Ihrer Abreise nicht mehr sehen, so wünsche ich vom Herzen, daß Sie eine glückliche Reise machen, überall so viel Liebe findenals Sie wahrhaft in Berlin zurücklaßen, und auf mir ein freund- liches Wohlwollen erhalten mögen.
Unser gemeinschaftlicherFreund Herr Reuscher Sagt mir zwar, daß Sie einen Contract kaum für nothwendig erachten, und auch bei mir gilt ein Wort ebensoviel wie Schrift im Siegel, dennoch darf ich mir nicht erlauben, eine Ausgabe Ihrer Werken zu veranstalten, ohne Ihnen den ganzen Vertrag offen vorzulegen. Ich übersende Ihnen also den von Herrn Reuscher und mir vollgezogenen Contract in 2 Exemplaren und stelle es Ihnen ganz anheim, ob Sie eines derselben mit unterzeichnen oder mir brieflich Ihre Zustimmung dazu anzeigen wollen. Eine solche ist also wohl / deshalb nöthig, um jeden Mißverständniß vorzubeugen und die Angabe auf dem Zitat ”Deutsche Originalausgabe” zu rechtfertigen.
Ich freue mich außerordentlich auf das Unternehmen
und bin über
Sehr wünschenswerth wäre es behufs [hvad angår] der Anzeige,
wenn Sie mir mittheilen könnten, wann ich die
Biograpie erhalten könnte und welche Original-
werke ich wohl zunächst anwenden darf. Es
wäre schön wen wir mit der Biographie beginnen
könnte. Endlich bitte ich Sie herzlich, mir
Ihr Autograph für das Portrait, das ich recht
sauber und hübsch machen laßen will, baldigst
zu schicken.
Seyn Sie nochmals mit vollem Herzen
gegrüßt von Ihren in Verehrung und
Liebe vergebenen M Simion Spandauer Strasse No 81 Auch meine Frau empfiehlt sich Ihren freundliche Andenken.