Dato: 5. februar 1846
Fra: Henriette von Schwendler, f. Mützschefahl   Til: H.C. Andersen
Sprog: tysk.

[Brev fra Jean Paul til Henriette Schwendler: Bayreuth d. 4. Sept. 1806.

Liebe gute Henriette! Ihre schöne Erinnerung an uns verdient allen Dank der Erwiederung. Stehet also nicht Sturmwetter - oder ein eingezogenes Franzosen-Heer entgegen - was beides nicht zu vermuthen -: so komm' ich am Sonntag nach Kulmbach; ob mit Caroline, weisse ich noch nicht gewis. Den Jungen bring' ich mit. Ich eile mit dem eilenden Boten. Auf Wiedersehen kommt ja Wiederhören u. wollen uns recht ausreden. Da ich kein Wirthshaus in Kulmbach kene: so hinterlassen Sie wie ich am Thore den Ort des Absteigens. Leben Sie wol. Ihr. J P F Richter / Madame Schwendler Gräfin v. Schlaberndorff, Kronach]

[Henriette Schwendlers håndskrift:]

Dem hochgeehrten und geliebten Herrn Andersen übergebe ich diesen Brief aus dem Schatzkästlein meines Briefwechsels mit Jean Paul, dem langjährigen, bewährtesten, treuesten der Freunde. Nach der Richtung, welche die Tages Litteratur meistens jetzt in Deutschland genommen hat, erwartete ich kaum auf meinem Lebenswege noch einer so schönen geistigen Verwandschaft zu begegnen als die ist, welche Herr Andersen unbestritten mit J: P: hat. So geleitet den jüngeren Dichter die keusche jungfrauliche Musa in die Sphäre ächter Sentimentalitat, so führt sie ihn im kindlichen Spiele des Mährchens zu heitrer und ernster Wahrheit des Lebens! - Aber der Engel des Friedens und der Liebe sey uberall und immer mit Ihm. -

Weimar am 5ten Februar 1846

Henriette v. Schwendler

- G:v Schlabrendorff

gebohren v. Mützschefahl.

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