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Dato: 31. oktober 1860
Fra: Klaus Groth   Til: H.C. Andersen
Sprog: tysk.

Lieber Freund,

vielleicht trifft dieser Brief Sie nicht einmal mehr in Dresden, wohin Sie ihn sich in Ihrem lieben vom 4. Oct. erbeten, sondern wer weiß wo? Aber ein Zeichen sollte. Ihnen doch irgendwo werden, daß ich mit Theilnahme Ihre Nachrichten empfangen, mit Freuden Ihren Brief als Zeichen der Freundschaft. Mich haben Arbeiten und Interessen verschiedener Art zu rasch über diese Wochen hinweggeführt, sonst hätte ich Ihnen längst geantwortet. Als Ereignis darf ich wohl auch für Ihre Theilnahme anführen, daß mir inzwischen ein Sohn geboren ist, mein Erstgeborener. Frau und Kind befinden sich gut, sie geht schon im Garten spazieren, während ich dieses schreibe und der Junge brüllt. Ich aber bin durch einen argen Katarrh etwas leidend und nur die Angst treibt mich, daß Sie einen Brief zu spät bekommen möchten, daß ich, als ich eben wieder ins Wohnzimmer kam und Ihren Brief hier noch fand, mich trotz der Warnung meiner Frau vor jeder Anstrengung hinsetzte und in unbequemster Stellung fast so schlechte Buchstaben mache, wie Sie, aber eben so ein liebendes Menschenherz dahinter habe, wenigstens für Sie, und ich wollte Sie nur. noch wiederum bitten, unserer Thür. nicht vorbeizugehen. Dann sollen Sie hören allerlei, was nicht wichtig, nicht interessant, aber aus Freundes Munde lieblich die Zeit füllt; was ich aber nicht schreiben darf, wenn meine Frau oder mein Katarrh nicht schlimm werden sollen.

Treffen Sie gemeinsame Freunde in Dresden, so bitte ich zu grüßen. Meine Frau verbindet Gruß und Einladung mit mir. Und in Ein Haus . wenigstens bringe ich Sie dann (außer meinem), in den Jubel von 7-8 Kindern und einer jungen Dame als dem ältesten dieser 8.

Kiel, 31. Oct. 1860.

Ihr Klaus Groth.

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