Liebe theure Frau von Eisendecher!
Lange, lange habe ich daran gedacht an Sie zu schreiben! [overstr: innig] freudig hat mich auf Reisen Ihr lieber Brief überrascht und verdiente augenblichlich mit einem Dank Schreiben beantwortet zu werden, aber ich war unwohl, verstimmt und, einmal aufgeschoben kamen immer neue Störungen, aber jetzt geht es nicht länger, vor dem Ende des alten Jahres muß dieses Brieflein nach Frankfurth fliegen, meinen Dank für Ihre Theilnahme und Freundschaft für mich aus zu sprechen, meinen Glückwunsch für die liebe, theure Freulein Gustave zu bringen; schon am Genfersee, wo ich in Montreux diesen Sommer einige Wochen verweilte hörte ich von Fremden aus Bremen daß das Freulein G v E sei Braut. Meine besten Wünsche für Sie! - Ich ging im Mai aus Kopenhagen; es war meine Absicht den Sommer in der Schweitz zu [overstr: verweilen] zubringen, und dann [overstr: das Winter] in Rom und Neapel zu überwintern, aber die Bewegungen dort störten meine schönen Pläne; in Spanien war die Cholera und Paris hat mich nie angesprochen, darum ging ich nach Copenhagen [overstr: wo ich da] wo ich [overstr: kam am] Ende November hinkam; jetzt bin ich auf Basnæs, ein Herrnhoff am Ufer der Ostsee; Weynachten ist vorüber, morgen [overstr: rollt] fängt das [overstr: sie] Neujahr an und ich fliege wieder nach Kopenhagen um dort recht fleißig zu sein; im Frühjahr gehe ich, will es Gott, wieder hinaus und über F. dann, hoffe ich, sehen wir uns! Grüßen Sie den theuren Herrn Gemal, die Tochter, und auch der einmal kleine Tuch. Jetzt, ich sehe es, der künftige Admiral Carl v. [overstr: leben Sie]
Erfreuen Sie mich einmal noch mit einem Briefe.