Dato: 9. februar 1846
Fra: Karl August von Hase   Til: H.C. Andersen
Sprog: tysk.

Was Schelling, nicht der jetzt in Belrin wohnt, sondern der ein unsterblicher Heros lebt im Reiche des Geistes, einst sagte: "DIe Natur ist der sichtbare Geist, der Geist die unsichtbare Nature" ist mir gestern Abend wieder recht anschaulich geworden über Ihren Mährchen. Wie die auf der einen Seite so tief hineinlauschen in die Heimlichkeit der Natur, die Sprache der Vögel verstehen und wissen wie's einem Tannebeaum oder einem Gänseblümchen zu Muthe ist, so dass alles um seiner selbst willen da zu sein scheint, und wir samt unseren Kindern in Freude und Sorge daran theilnehmen: so ist auf der anderen Seite doch alles nur des Geistes Bild und das Menschenherz in seiner Unendlichkeit zittert und schlägt durch alles hindurch.

Mag dieser Quell aus dem Dictherherzen, das Gott Ihnen verliehn hat, noch eine Weile so erquicklich fortsprudeln, und diese Mährchen werden in den Erinnerungen der germanischen Völker zu Volkssagen werden.

D. Karl Hause

Jena, d. 9. Febr. 1846

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