Dato: 3. juli 1847
Fra: H.C. Andersen   Til: Johannes Kneppelhout
Sprog: tysk.

London 3 Juli 1847

Lieber theurer Freund,

Jeden Tag, jede Stunde habe ich daran gedacht an Sie zu schreiben, aber ich kann erst heute Morgen dieses Gruss, diesen Handdruck schicken! Mittag, Abends, in der Nacht bin ich eingeladen; der Ergrosherzog von Weimar haeb ich mehrmals gesprochen auch in Geselschaften, z.B. bei Lord Palmerstone habe ich ihm getroffen; Alle Leute haben meine Schriften gelesen, mein Bild finde ich in die Laden, es ist für mich wie ein Traum, ich fühle mich ganz klein da durch! Mein Herz ist vol von Dank und Liebe. Die Menschen sind mir alle gut ich sehe wie in Holland nur freundlichen Augen! Lady Morgan hat mich sehr freundlich aufgenommen und versprochen sie wollten einen literairen Abend für mich arangiern. - - Aus Rotterdam kam ich hieher mit Batavier, die Reise dauerte beinahe 32 Stunden. London ist doch der Stadt all Städten, d: Welt-Stadt; Rom und London haben mir am meisten erfüldt. London ist d: wirksame Tag, Rom d: grosse Nacht. - Meine Biographie ist schon in englisch übersetzt und an die Lind dedicirt; sie ist mir gut wie eine Schwester, wir sehen uns oft. - - Aus London gehe ich durch Belgien nach Weimar, der Erbgrosherzog hat mich gnadigst eingeladen, aber vorher schreibe ich an Sie einen Brief, heute ist es nur einen Gruss, leider wimmelt dieser Brief von grammatiklischen Ungeheuren, aber Sie finden es wohl heruas das ich liebe Sie, dass ich vonn von Danck und Anhangligkeit bin. Schreiben Sie und andressiren Sie die Briefen an d: danische Gesandschaft in London.

Ihr innig ergebener

H. C. Andersen

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