Dato: 25. juli 1834
Fra: Adelbert von Chamisso   Til: H.C. Andersen
Sprog: tysk.

0 lasset uns, in dieser düstern, bangen Zeit,

Wo hoch anschwellend donnernd der Geschichte Strom

Die starre langgehegte Eisesdecke sprengt,

Das neue Leben unter Trümmern bricht hervor,

Und sich in Stürmen umgestalten will die Welt,

0 lasset uns, ihr Freunde, - rings verhallt das Lied

Und unserm heitern Saitenspiele lauscht kein Ohr -

Dennoch die Göttergabe des Gesanges treu

Im reinen Busen hägen, wahren, dass vielleicht

Wir hochergraute Barden einst die Sonne noch

Mit Hochgesang begrüssen, welche das Gewölk

Zertheilend die verjüngte Welt bescheinen wird.

Prophetisch, Freunde, bring ich dieses volle Glas

Der fernen Zukunft einer andern Liederzeit.

Zur freundlichen Erinnerung lieber Andersen, schrebe ich Ihnen hier diese Zeilen, die Sie mich Anno 1831 sprechen hörten, und die heute noch 25. Jul. 1834 bei unserm Wiedersehen gesprochen werden können.

Adelbert v Chamisso

Tekst fra: H. C. Andersens Album