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Dato: 29. december 1855
Fra: Franz Liszt   Til: I. P. E. Hartmann
Sprog: tysk.

Hochgeehrter Herr und Freund,

Von Berlin erst seit einigen Tagen hier zurückgekehrt, könnte ich nicht früher Ihnen, für Ihr liebenswürdiges Schreiben, meinen aufrichtigen Dank aussprechen, den ich Sie bitte freundlich aufnehmen zu wollen. Um gleich zur Sache zu schreiten, so bin ich sehr erfreut Ihnen zu melden, dass der vortreffliche Eindruk von Frische, ansprechender Originalität, graziös musterhafter Bearbeitung des musikalischen Stoffs, welchen mir das erste Durchlesen des Clavier-Auszuges Ihrer "Klein Karin" gewährte, bereits durch einige Vorproben auf die daran betheiligten Sänger übergegangen ist, und die besten Aussichten und Anzeichen eines günstigen Erfolgs vorhanden sind. Für die mir von Ihnen gefälligst mitgetheilten Anmerkungen in Bezug der Nummern 4, 5, 6, 7, bin ich sehr dankbar, und behalte mir vor den geziemenden Gebrauch davon zu machen, gleichfalls Sie später von der Aufführung näher zu berichten. So wie mir Herr Beaulieu dieser Tagen sagte wünsche er die Oper so bald als möglich in Scene zu bringen, ein Umstand der wohl das Missliche für mich haben dürfte dass ich nicht die 1ten Aufführungen dirigirte, da ich wahrscheinlich am 10ten Januar nach Wien gehen werde um dort die Leitung der Mozart Säcular Feier am 27ten Januar zu übernehmen und im Anfange Februar hier zurükkehre. Vielleicht verspätet sich doch die 1te Aufführung der "Klein Karin " was mir persöhnlich sehr angenehm wäre, weil, ohne alle Compliments gesagt, Ihre Oper für mich von wahrhaft künstlerische und musikalische Interesse ist - jedenfalls aber können Sie versichert sein, dass Herr Musik Director Stör der in meiner Abwesenheit die Direction übernehmen würde auf Ihre Intention mit Genauigkeit eingeht, und ich werde auch nicht ermangeln in den ersten Tagen Januars ein paar Proben davon abzuhalten. Für einen ganz schätzbaren, gewandten und sorgfältigen Clarinettisten ist in unsrer Kapelle gesorgt, und ich kann garantiren dass die ihm anvertraute Aufgabe befriedigend gelöst wird. ....

Einstweilen genehmigen Sie die Versicherung der ausgezeichnetsten Hochachtung und Verehrung

Ihres aufrichtig ergebenen

F. Liszt

29. Dezember 55

Tekst fra: H. C. Andersens Brevveksling med Jonas Collin den Ældre og andre Medlemmer af det Collinske Hus