Dato: 1. juni 1843
Fra: Theodor von Kobbe   Til: Humoristische Blätter
Sprog: tysk.

Der bekannte dänische Dichter Andersen erfreute vor einigen Tagen auf der Rückreise von Paris Oldenburg mit seinem Besuch. Es ist mir interessant gewesen, diese Jean Paulsche nautr, dieses reiche poetische Gemüth kennen zu lernene. Andersen hat bereits bei der deutschen lesewelt einen sher guten Klang, er gilt nach der Parömie [oldgræsk: ordsprog], der Prophet u.s.w., fast mehr in Deutschland und in Schweden, als in Dänemark, wo er eigentlich keine zünftige Poetenerziehung genossen hat. - Sein Album, welches er bei sich führt, enthält mehrere interessante Handschriften berühmter Männer und Frauen, so wie Zeichnungen (z.B. von Thorwaldsen) und Compositionen (z.B. von Liszt). Von den französischen Dichtern haben, drollig genug, Alxander Dumas und Victor Hugo, jeder hier einen Monolog aus ihren letzten Dramen aufgezeichnet. Zu den interessantesten Beiträgen dürfen wir den von Heine zählen, welchen ich hier mit Erlaubniß des Besitzers veröffentliche. [Es folgt Heines Gedicht Lebensfracht]. Dann f¨hrt Kobbe fort:

Da Andersen mir auch die Ehre erzeigte, mir das Bürgerrecht in seinem Album anzubieten, so schrieb ich, in Erwägung, daß seine herrlichen Mondbilder in der Form von le Sage hinkendem Teufel wol am meisten furore in Deutschland gemacht haben, und daß Andersen sich auch jetzt mit dem reichen Stoff, den der ewige Jude darbieetet, herum trägt, ihm folgende Worte:

Impromptu

Da Du mti Ahasver verkehrst,

So lehr er Dich vor Allem, lange leben,

Zwar magst Du dann und wann hinauf zum Himmel schweben

Wenn Du nur wieder nieder fährst.

Erst wenn der Sonne wie den Sternen,

Du Geist und Herz, wie jüngst dem mond

Hast eingehaucht - dann bleibe in den Fernen,

Weil sich es gut im eignen Hime wohnt.-

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