Dato: 29. juli 1844
Fra: H.C. Andersen   Til: Friedrich Karl von Savigny
Sprog: tysk.

Das sterbende Kind

nach H. C. Andersen

[med Savignys håndskrift:] von seiner eignen Hand geschrieben, u mir gegeben. Savigny

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Mutter ich bin müde, laß in deinen
Treuen Armen schlummern sanft dein Kind,
Doch versprich mir erst nicht mehr zu weinen,
Heiß und brennend deine Thränen sind!
Hier ist kalt und draußen Stürme wehen,
Doch im Traum ist Alles licht und klar,
Engelkinder hab' ich dort gesehen,
Immer wenn mein Aug' geschlossen war!

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Sieh', da steht schon ein's an meiner Seite!
Hör Musik, so wundervoll ist sie
Ach er hat zwei Flügel, glänzend beide,
Mutter, gab ihm unser Vater die?
Gold und Blumen mir für Augen schweben,/
Gottes Engel streut sie um mich aus,
Sag', bekomm' ich Flügeln auch im Leben,
Oder erst in seinem Sternenhaus?

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Warum drückst Du meinen Hand zusammen?
Warum so an meine deine Wang,
Sie ist naß und brennt doch wie die Flammen,
Bei Dir bleib' ich ja mein Lebelang,
Aber laß die Thränen nicht mehr fließen,
Muß auch weinen wenn Du traurig bist,
O wie müd'! ich muß die Augen schließen,
Mutter sieh! wie mich der Engel küßt!

Tekst fra: Solveig Brunholm