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Dato: 11. juni 1861
Fra: Gustav Adolf Amberger   Til: H.C. Andersen
Sprog: tysk.

Basel d. 11. Juni 1861

Mein lieber verehrter edler Freund! Wenn ich Ihnen aussprechen könnte wie glücklich mich Ihre liebe Theilnahme macht, u. mit welchen Gefühlen ich Alles was ich ovn Ihnen besitze betrachte, u. wie ein Kleinod an meinem Herz kette, so würde ich überglücklich sein, doch Worte, Ihnene diese, meine Gefühle des Dankes, auszusprechen finde ich nicht, doch bin ich fast überzeugt, daß Sie mich verstehen.

An meinem Geburtstage, den 28. Mai, kam ihr lieber Brief von Rom hier an, meine schönste erfreulichste Geburtstagsgabe, - Frau Doctor erfreudte mich mit einem Ausgewählten Blumenstrauß u. Den herzlichsten Glückwünschen für meine Zukunft auf der Laufbahn meiner künstlerischen Bestrebungen. / So verlebte ich mienen Geburtstag ferner empfing ich heute von Herrn Buchhdlr Wiedemann in Ihrem liebevollen Auftrage, das schönste Geschenk ” Ihr neuestes Werk” mit dem Datum vom 28. Mai – Meinen innigsten Dank!

Die Samen, die Sie in diese unvergeßlichen Blätter gelegt haben, werde ich ausstreuen über alle die mich umgeben.

Die glücklichen Tage die Sie nun in Rom verlebten, waren für Sie Veranlaßung zu neuen Schöpfungen u. mit Spannung erwarte ich den Augenblick bis ich das Glück habe mit Ihnen die Empfindungen mündlich über das große ewige Rom auszutauschen. O hätte ich mit Ihnen dort sein können, wie hätten wir uns über jeden Stein Mährchen erzählen können. ”Wahrheiten u. Träume”. Nicht so? !- /

Bald sehen wir uns alsoin dem lieben Brunnen u. abends lesen wir dann wieder, wie glücklich fühle ich mich in diesem Gedanken! Den 26. und 27. Mai war ich bei der Künstlerversammlung in Luzern u. bin auf 20 Minuten bei der Agathe in Brunnen gewesen um unsere baldige Ankuft zu melden. Alle dort hatte eine große Freude!

Gestern wurde mein Totentanz fertig u. allgemein hat meine Arbeit befriedigt, was mich sehr Beglückt! – Ich habe denselben Herrn Professor W. Wackernagel (dem Dichter) Vorsteher der mittelalterlichen Sammlung etc in hier gewidmet. Er hatte mir bei dieser Arbeit verschiedene Dienste geleistet. Der große Carl hatte eine ungemeine Freude daß Sie ihn in Ihrem lieben Briefe ”groß” nannten. / Er fragte gleich ”isch der Herr Professor no in Rom” – Herr, besonders Frau Doctor so wie die Kinder laßen Sie alle aufs herzlichste grüßen u. man freudte sich ser, Sie bald in dem schönen Schweizerlande zu wissen.

Heute steht in der Allgemeinen Zeitung daß man hier u dort in den Straßen von Florenz eine große Gestalt umherwandern sieht, die in mitteldeutschland wohlbekannt sei, ”der Dichter H.C. Andersen”.

Ich habe vor, da Sie doch erst Im Juli nach Brunnenkommen, vorher noch geschwind nach Stuttgart zu reisen. – Es wird mich recht freuen von Ihrem naturhistorischen Reisebegleiter Collin die sammlung von Kröten, Schlanagen etc. aus der Campagne von Rom in Brunnen anzusehen. Er wird gewiß verschiedene Kisten voll haben. – Grüßen Sie mir ihn herzlich!

Leben Sie wohl mein edler theurer Freud. Gott erhalte Sie für die Welt u. mich stets recht glücklich u. Gesund.

Ihr Amberger.

Basel, d. 11. Juni 1861.

Tekst fra: Solveig Brunholm