Dato: 3. januar 1843
Fra: Conrad Rantzau-Breitenburg   Til: H.C. Andersen
Sprog: tysk.

Ew. Wohlgeboren

haben mir durch Ihr giitiges Schreiben und die mir gegebene Hoffnung, Sie bei mir zu sehen, eine große Freude erzeugt. Sie sind mir zu jeder Zeit willkommen, und obgleich ich Ihnen Breitenburg gern im Schmuck des Frühlings, wenn die Nachtigallen singen und die Sirenen (der Flieder) blühen, zeigen möchte, so sollen Sie mir auch im Schnee und Else willkommen sein, denn Sie, lieber Herr Andersen, bringen den Frühling und seine Freuden mit. Hoffentlich bin ich dann, wenn Sie kommen, wohler wie jetzt. Schon seit langerer Zeit bin ich sehr leidend und beinahe ganz taub. Ich habe daher ein trauriges Weihnachtsfest und ein ebenso trauriges Neujahr erlebt, da ich niemanden, ja selbst meine Schwester, die zu meiner großen Freude jetzt bei mir ist, nur auf Augenblicke sehen konnte, da anhaltendes Sprechen meine Kopfleiden vermehrte.

Glücklich sind Sie gewesen, diese Festtage in den liebenswürdigen Kreisen zu Bregentved und Gisselfeld zuzubringen. Nach Ihrem Brief trifft dieser Brief Sie aber nicht mehr dort; sonst bitte ich Sie, mich dort bestens zu empfehlen. Ich adressiere daher auch dieses Schreiben gerade nach Kopenhagen, wo man in jedem Fall gewiß weiß, an welchem Ort der Liebling des Publikums zu suchen ist. Es verlangt mir danach, zu hören was Sie von Ihrer interessnten Reise erzählen werden. Schreiben Sle mir bald, wann Sie hier eintreffen wollen, und kürzen Sie Ihren Aufenthalt ja nicht zu sehr ab. Sie sollen alle mögliche Muße finden, Ihre Arbeiten fortzusetzen.Ich werde stolz darauf sein, wenn Sie von hier aus meiner alten Burg das dänische und deutsche, ja das publikum der ganzen Welt mir Ihren Werken erfreuen werden. ...

Mit wahrer Hochachtung

Ihr Ihnen aufrichtig

ergebener

Rantzau

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