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Berlin den 16 Juni kl 3 Morgen 1831
Kjære Hr Professor!
Endnu engang, hjertelig lev vel! Tak for de behagelige Timer jeg nød med Dem. Her er en Afskrift af Schleys tydske Oversættelse af mit døende Barn; det er vistnok ikke grammatikalsk rigtigt skrevet af, men jeg er som De har mærket, kun en Begynder i det tydske Sprog. Det vilde fornøie mig meget, om denne Oversættelse blev optaget i et eller andet tydsk Blad (Zeitung) som blev d[er] dog lidt mere bekjendt end det er, m[aaskee] vil De sørge derfor, dersom Digtet behager Dem.
Venskabeligst
Andersen
ST
Hr. Professor Chamisso.
[Udskrift]
An
dem Herrn
Herr Professor
Adalbert von Chamisso.
pr. Fridrichsstr. No 235
in Berlin
Frei
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Das sterbende Kind (übersetzt von Ludolph Schley, nach H. C. Andersens dänische Original "det døende Barn".
Mutter, ich bin müde, laß in Deinen
Treuen Armen schlummern sanft dein Kind,
Doch verspricht mir erst, nicht mehr zu weinen
Heiß und brennend Deine Tränen sind
Hier ist's kalt, und draussen Stürme wehen,
Doch, im Traum ist alles licht und klar,
Engelkinder hab ich dort gesehen,
Immer wenn mein Aug geschlossen war!
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Sieh! Da steht schon eines an meiner Seite,
Hör, wie süß es klingelt, Mutter sieh
Doch die Flügel, weiß und glänzend beyde!
Mutter, gab ihn unser Vater die?
Goldene Blumen mir von Augen schweben
Gottes Engel streue sie um mich aus.
Sag, bekomm ich Flügel auch im Leben,
Oder erst in seinem Sternenhaus?
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Warum drückst Du meinen Hand zusammen
Warum so an meinen, Deine Wang?
Sie ist naß und brennt doch wie die Flammen!
Bey Dir bleib' ich ja mein Lebelang!
Aber, laß die Thränen nicht mehr fliessen
Muß auch weinen, wenn Du traurig bist!
Ach wie müd! - ich muß die Augen schliessen
Mutter - sieh - wie mich der Engel küßt.
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