Dato: 27. november 1846
Fra: H.C. Andersen   Til: Carl B Lorck
Sprog: dansk.

Kjøbenhavn 27 Nov 1836 [c: 1846]

Kjære Hr: Lorck!

Her sender jeg Dem Agnete, samt Maurerpigen, de danske Udgaver. Jeg troer at Zeise i Altona bedst kunde oversætte Agnete, han har leveret i "literarische Blätter" en smuk Prøve herpaa, jeg lader denne følge med, den kan altid benyttes, ligesom ogsaa tydsk Oversættelse af de andre sangbare Sager i samme Stykke; disse ere oversatte her hjemme af Professor Abrahams, da Musikken (af Gade) kom ud med dansk og tydsk Text.

"Maurerpigen" har Abrahams oversat og sendt til Vieweg i Braunschweig, hvor De vist kan erholde Manuscriptet imod at blive enig med vedkommende.

"Vandring gjennem Operagalleriet", som jeg ønsker i Bind med Lykkens Blomst/ har jeg selv afskrevet for at forsyne det med de for Tydskland nødvendige Noter, lad Reuscher faae det, og senere Wolff. Ligesaa sendes her de 12 Maaneder, i hvilke jeg har bemærket hvad der skal oversættes og ikke oversættes, samme komme imellem Digtene, men sendes altsaa først til mig der har de andre oversatte, og skal ordne samme.

Nu kommer vel Biographien og Improvisatoren snart? Eduard Collin overdrog jeg at sige Dem at den samlede Udgave ikke skal dediceres Nogen.

Snart skal De erholde et Par Forord til Eventyrene. be glemmer nok [ikke] at tale med Weber om Anmældelse i "illustrirte Zeitung", han har mit Portræt, og Wolff leverer vel et Par af de bedst oversatte Digte f Ex "Taaren", "Digtet til Thorvaldsen" &.

Vil Weber maaskee gjerne have et Stykke Prosa, vel! siig mig det!

Hils Deres Kone og Svigerforældre paa det hjerteligste!

Deres hengivne

H. C. Andersen. /

I. Hemmings Lied.

(in Agnete und der Meermann)

Es stand wohl ein Baum bei der Mutter Haus,

Die Blätter waren wie Herzen;

Doch nimmer hielt ich das Leben aus

und von dannen zog ich mit Schmerzen.

#

Mit meinem Gedanken vom Haus ich schied

Wie Vöglein fliegen im Raume.

Doch wo wir uns setzten vom Fliegen müd',

Wir saßen doch auf dem Baume.

#

Da schwam[m] ich hinaus wie die Fischlein,

Die wohnen im tiefen Meere,

Der Baum der wuchs mir ins Herz hinein,

Und drang durch das Wellen Heere.

#

Da suchte ich mir im Grabe Raum,

Für mich war nicht Ruhe im Leben;

Doch jede Mitternacht duftet der Baum,

Da muß aus dem Sarg ich mich heben.

-- /

II.

Chor der Meerweiber.

#

Ich kenn' ein Schloß so schön und groß

Gebaut in grüner Wellen Schoß

Statt Vöglein die am Dache bau'n,

kann man der Schiffe Herre schau'n;

Und Wellen bilden Säul' und Bogen,

Worin Delphinen fröhlich wogen.

#

Am Schloße liegt ein Garten schön,

Wo immer grüne Pflanzen steh'n

Auf Wiesen frißt das wilde Vieh

Das grüne Seegras spät und früh,

Hier hört man nicht des Sturms Gedröne,

Er lautet nur wie Orgeltöne.

--

III.

Agnetes Wiegenlied.

Sieh die Sonne in die Tiefe gleiten!

Schlafe Kindlein! werde stark und groß!

Auf dem wilden Seepferd sollst du reiten,

Auf der Wiese in des Meeres Schoß./

#

Ueber dich, an großer Wolken Stelle,

Zieht der Fische Schaar in Meeres Schaum.

Mond und Sonne scheinen durch die Welle.

Beide reichet dir dein süßer Traum.

#

Schlafe, Kind, das ich gebar mit Schmerzen!

Werde meine Freude auch dereinst;

Leben trankest Du an meinem Herzen,

Und zum Herzen geht's mir wenn Du weinst.

#

Schlafe Kind! ich sitz' and Deiner Wiege,

Schließe mit dem Küß& dein Auglein,

Wenn ich mit geschloß&nen Auge liege,

Liebes Kind, wer wird die Mutter sein!

--

IV.

Jägerchor.

Trara! Das Hifthorn schallt!

Mägdelein jagt in dem duftenden Wald.

Hoch in Lüfte das Federbusch riecht

Stöhnend flieget der Zelter liegt

Lustiger Lauf!/

Vorwärts! Glück auf!

Armes Vöglein! darfst nicht säumen!

Hör! trara! under duftenen Bäumen!

--

V.

Romanze.

Agnete war liebend, undschuldig und gut,

Sie hatte im Herzen kein bös Tröpfchen Blut;

Sie war wie die Engel, so mild und so rein,

Und doch so bescheiden wie Veilchen im Hain.

Ach Gott! welches Leiden im Herzen!

Es saß auf dem Zweige der Vogel und sang

Sie sah nur der Wellen bezauernden Gang.

Es klang ihr so lieblich, es zog sie hinfort,

Sie folgte des Meermanns lockenden Wort

Ach Gott! welches Leiden im Herzen!

#

Der [Meermann rettet til:] Meergott bestrickt' ihren liebenden Sinn,

Den Heiland vergaß sie, und gab sich ihm hin./

Ach Wahrheit ich singe! Wer hätt' es gedacht?

Arm' Vöglein hat selbst dieses Liedchen gemacht.

Ach Gott! welches Leiden im Herzen!

--

VI.

Des Fischerknaben Lied.

Fröhlich singet die Lerch' ihr Lied

Badet im Thau ihre Schwingen;

Töne geben dem Herzen Fried',

Thränen uns Ruhe bringen.

#

Schiksals Vogel! sieh [zieh] immerfort

Rastlos Du mit uns hineilest

Ach, das Grab ist der erste Ort,

Wo Du am längsten verweilest.

Tekst fra: Solveig Brunholm