Dato: 14. september 1847
Fra: H.C. Andersen   Til: Wilhelmine von der Decken
Sprog: tysk.

Leipzig 14 Sept: 1847

Stadt Hamburg

Meine liebe mütterliche Freundinn!

Ich bin in Leipzig! Freitag gehe ich nach Copenhagen, ich muss zu Hause, muss arbeiten, ich komme dieses Mal, leider, nicht nach Dresden, aber mein Gruss muss ich schicken! Die „gesammelte Werke", hoffe ich, kommen almählich und, nich wahr, Sie schreiben mir bald einen Brief nach Coppenhagen, Adresse: Seiner Excellenz Geheime-Conferenzrath Collin. Ich komme, wie Sie wissen, aus Engeland und Skottland! Ich habe den schönsten Emfang gefunden, so was habe ich nie geahnt, nie getreumt. Die ersten Cirkeln habe ich gesehen, das schöne häusliche Leben kennen gelernt, bei den bedeuteten Männer und Frauen den schönsten Empfang gefunden, ich kann es nicht in einem Brief einschliessen, Erinneriungen gehen mir durch die Seele, ich fühle mich ergriffen davon. Meinen Schriften sind beinahe mehr im Volke im England und Skottland als ich hoffen durfte. Gott gebe mir Kräfte, jetz muss ich etwas leisten. - Prinz Albert war so gnädig und hat mich nach Loch Loggan eingeladen, da sollte ich die Königinn sehen, aber ich war so angegriffen, ich kehrte zurück. Dickens hat mich herzlich wie einen Bruder empfangen; da ich kam auf die Brücke in Ramsgate, um im Schiff zugehen stand Dickens da, er war zu Fuss drey Meylen gegangen, nur um mich Lebwohl zu sagen.

Bald erhalten Sie noch vier Bände dramatische Sachen! Ich hoffe der König nehmt gnädig an die Gesammt Ausgabe ich habe allmählich nach Dresden geschicht, ich weiss gar nichts. Grüssen Sie die lieben Töchtern, und denken Sie freundlich an mich, ihr kindlich ergebener

H. C. Andersen.

E.S.

Ich bin ein Paar Tage auf Ettersburg bei den lieben Erbrossherzog gewesen, bei meiner Abreise begleite er mich nach dem Eisenbahn, er ist so edel und gut, ich liebe ihn so innig!

Tekst fra: H.C. Andersens Hus