Dato: 10. juni 1853
Fra: Carl Alexander   Til: H.C. Andersen
Sprog: tysk.

104 Carl Alexander an Andersen

Weimar den 10 Juni 1853.

Ich muß es über mich ergehen laßen, daß Sie Sich zum wenigsten über mich wundern: Sie schreiben, ich schweige. Doch wer kann immer sprechen, also schreiben? Ich wenigstens nicht. Es giebt Zeiten - und eine solche liegt hinter mir - wo Umstände, außer unserer Macht, uns aus unseren Rahmen heben; treten dann noch Verhältniße hinzu die unsere Seele zerstückeln, so wird der Austausch der Gedanken, wie eine vernünftige Corres/pondenz ihn verlangt (eingefügt: ihn verlangt), gerade zu unmöglich und man beweißt, daß man eine zu führen im Stande ist, wenn dann (eingefügt: dann) man schweigt. So schwieg ich, so schreibe ich heute nur wenige Worte, weil, wenn ich auch jetzt mehr Ruhe, ich nicht die habe, die ich brauche um ausführlich zu schreiben.

Ihre "Historien", Ihren "Dream" habe ich erhalten, meinen herzlichen Dank für beides. Könnte ich doch mündlich es thun! Kommen Sie denn nicht herüber in das was für Sie Süden ist? Ich / kann jetzt nicht reisen, denn ich habe hier zu bleiben nöthig, hier, wo ich keine Werke schreibe, aber, so Gott will, doch deren schaffe, selbst vielleicht schaffend dichte. Von Ihrer Thätigkeit höre ich gern, denn ich höre gern von Ihrem Leben, thätig sein aber ist leben, leben aber kämpfen. Adieu, adieu, gedenken Sie meiner CA

Tekst fra: Ivy York Möller-Christensen