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Dato: 21. december 1857
Fra: Carl Alexander   Til: H.C. Andersen
Sprog: tysk.

134 Carl Alexander an Andersen

Weimar den 21 Dec. 1857.

Meinem Versprechen bin ich nachgekommen, ich habe den ersten Theil Ihres Romans gelesen; ich kann sagen, daß ich mit Spannung den zweiten erwarte. In diesem bekenntniß, mein lieber, liegt schon ein Theil meines Urtheils. Einen andern Theil schöpfen Sie zu gleich aus dem ferneren bekenntniß (aus: Urtheil), daß ich nicht eher wiederschreiben wollte, als bis ich Ihnen (vor)zeichen könnte, daß ich Ihr buch ge/lesen hätte. letzterer Umstand beweißt Ihnen, daß ich mit Eifer an das Werk ging, ersterer wird Ihnen keinen Zweifel an dem Intereße laßen, das Ihre Arbeit in mit erregt. Ich bin erstaunt über die Fülle der bilder die Sie bringen, über den vielfältigen Wechsel, und wie die Zeichnung der kleinen bilder dem ausgezeichnetem Märchendichter eigen ist im hohen Grad, fügen sich Ihnen fast unbewußt die zahlreichen kleinen bilder in unendlicher / Menge an die große Aufgabe. Diese nenne ich schön, wie das Grundthema, die lampe Aladdins. - Weiter kann ich nicht urtheilen, denn erst muß ich den zweiten Theil haben und ihn lesen. Diesen aber, schicken Sie mir eiligst, denn ich möchte in der Frische des Eindrucks bleiben.

Ich danke herzlichst für Ihren Vorgestern erhaltenen brief, aus dem ich mit Freuden sehe, daß Sie Ihren Märchen treu bleiben. Schicken Sie mir doch die beiden neusten, von denen Sie schreiben, sobald es nur möglich, / am liebsten als Manuscript in einem briefe, denn ich wünsche sehr der Erste immer in dem Ihnen gehörenden Publicum zu sein.

Möge das neue Jahr ein glückliches für Sie seyn, also ein solches in dem Sie im Vollbewußtsein Ihrer leistungsfähigkeit wie Thätigkeit Sich fühlen, thätig sind. Möge das Jahr uns wieder vereinen. Ein freundliches bild entsteigt meinen Wünschen.

Ich habe den Herbst zum großen Theil auf der Wartburg verbracht. Nach dem Geist wie Körper so sehr angreifenden / Sommer bedurfte ich Ruhe und innere Ausgleichung. Ich habe mir beide auf meiner burg in luftiger Einsamkeit gesichert. Ich fühle mich gestärkt und arbeite leicht, gern, ich hoffe auch gut. Die bühne ist hievon nicht ausgeschloßen. Zwar dichte ich nichts für dieselbe, allein ich suche für dieselbe zu wirken, wobei Dingelstedt ich nicht genuch rühmen kann. lesen Sie sein neustes Werk über Shakespeare, es zeugt von seinem bühnenverständniß.

Doch Sie werden finden daß ich wenig Zeitverständniß / beweiße wenn ich so fortplaudere wie ein brunnen, ohne zu bedenken daß Sie Ihre Zeit nicht haben um blos meine briefe zu lesen. Daher laßen Sie mich die Feder niederlegen, doch nicht eher als sie Ihnen die Grüße meiner Frau wie die Versicherung gebracht hat, daß ich bin und bleibe

Ihr Sie aufrichtig

liebender CA Da habe ich vergeßen Ihnen für Ihr mir versprochenes Bild zu danken. Noch ist es nicht in / meinen Händen allein der Dank ist wie der Frühling: er kann nie früh genuch kommen.

Tekst fra: Ivy York Möller-Christensen