Fra bibliografierne

Mannigfaltiges. Andersen's Märchen.

Magazin für die Literatur des Auslandes. Berlin 23. September 1847. P. 456: Anmeldelse af Gesammten Märchen, Berlin, W. Adolf u. Comp. 1847. Andersen's Märchen . Ein noch ganz anderer Meister als die eben genante Miß Martineau ist freilich Andersenin der Bearbeitung und Nacherzälung nordischer Volkssagen. Auf das Erscheinen seiner "gesammelten Werke" in der thätigen Verlagsbuchhandlung von Carl B. Lorck in Leipzig haben wir bereits früher aufmerksam gemacht. Gegenwärtig sind in dieser, durch ihre Ausstattung wie durchihre Wohlfeilheit sich auf gleiche Weise empfehlenden Ausgabe nun auch die "Gesammten Märchen" in vier Bändchen erschienen. In einem deutschen Vorworte zu dieser bekanntlich von ihm selbst besorgten Ausgabe giebt Andersen Rechenschaft darüber, inwiefern die von ihm erzählten Märchen entweder Volkssagen ihre Entstehung verdanken oder ganz seine Erfindung sind. Zu der ersten Klasse, die ihm, wie er sagt, in seiner Kindheit als Märchen erzählt worden, und die er nun in seiner Weise bearbeitet und ausgeschmückt, gehören: "Das Feuerzeug", "Der Reisekamerad", "der kleine Klaus und der große Klaus", "die wilden Schweine", "die Prinzessin auf der Erbse"und "der Garten des Paradieses". Die Idee zu der Erzählung "der unartige Knabe" gehört dem Anakreon und die zu dem Märchen "des Kaisers neue Kleider" dem Spanischen an. Aus einer Novelle des Boccaz ist "der Rosenelf" entstanden, "der", sagt Andersen", "geschrieben wurde, bevor ich Freiligrath's schönes gedicht: "die Rache der Blumen", mit welchem der Schluß des Märchens viele Aehnlichkeit hat, gelesen hatte". "die alte Straßenlaterne", "die Nachbarfamilie", "der kleine Tuk" und "der Schatten" sind sogar ausdrücklich von ihm für die deutsche Ausgabe geschrieben und werden also in Deutschland früher als in Dänemark gelesen. "Der Schatten" ist eine Art Peter Schlemihl, doch mit dem Unterschiede, daß Andersen's Schatten seinem Herrn nicht verloren gegangen, sondern mit diesem die Rollen getauscht hat, so daß der herr den Schatten des zum Herrn gewordenen Schattens spielt. Die Geschichte ist Wunderlich, aber doch nicht so ganz märchenhaft, als es den Anschein hat.

(Bibliografisk kilde: HCAH)

Udgivet 23. september 1847
Sprog: tysk
Kilde: H.C. Andersen-Centrets bibliografiske optegnelser   Bibliografi-ID: 13800
[Informationer opdateret d. 27.12.2011]